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200811 Nach Bordeaux – Etappe 12

Candes-Saint-Martin - La Rochelle

Wir hatten seit unserer Neuplanung der Strecke die irre Idee von Chaumont in 2 Tagen an den Atlantik zu fahren. Da wir gestern nur gute 100 km gefahren sind, waren noch 160 km offen. Nach ein bischen hin und her haben wir beschlossen eine Überführungsetappe ohne große Pausen zu machen und bis Charron zu brausen …

Um 7:30 war das Zelt im Nieselregen abgebaut, alles verstaut und wir im Sattel.

Die heutige Strecke war damit deutlich länger als die bisherigen, hatte deutlich mehr Höhenmeter und heiß war es auch wieder. Der morgendliche Regen war schnell durchgezogen.

Bis zum frühen Nachmittag sind wir auch gut vorangekommen, dann nahm das Unheil seinen Lauf …

Bei Nalliers mussten wir über die Bahngleise, aber die werden gerade saniert und mehrere Straßen über die Schienen waren gesperrt, die Umleitungsstrecke ewig weit. Ein Bauarbeiter, den wir gefragt haben, hat uns dann den Tipp gegeben eine Unterführung zu nehmen (zwar „illegal“, weil falsch rum eine Einbahnstraße, aber mit dem Fahrrad …). Aber 5 km Umweg waren es trotzdem und die Suche nach dem Weg über die Gleise hat Zeit gekostet ohne Ende. 

Nachdem wir die letzten Tage festgestellt haben, das die meisten Campingplätze ihre Rezeption um 19 Uhr schließen, sind wir die letzten 25 km Richtung Charron Vollgas gefahren. Um 18:45 standen wir vor dem Camping und – da stand zwar groß „ouvert“, aber der Platz war fest verrammelt. Ein Anwohner hat uns gesagt, der Platz sei schon länger zu, kein Crona-Problem. Die nächsten Plätze waren alle in / bei La Rochelle – nochmal 10-14 km.

Bei den ersten beiden, die wir gegoogelt haben, hatte die Rezeption schon zu und nur der Anrufbeanworter ging ran. Beim dritten Versuch ging eine nette Dame ans Telefon und als ich ihr in gestammeltem französisch unser Problem geschildert habe, har sie nur gesagt „venez“.

Also haben wir uns nochmal aufs Rad geschwungen und die letzen 13 km zurückgelegt. Google hat uns dann noch mitten durch die Fußgängerzone von La Rochelle gejagt und wir sind kaputt und leicht genervt am Camping angekommen. Das dicke Schild „complet / full“ hat uns dann noch mal eine kurze Schrecksekunde beschert, aber die Dame konnte sich a an unser Telefonat erinnern und b schickt man keine Radfahrer fort.

Mittlerweile war es 20:15 .. Die Dame hat gesagt, wir sollen erstmal duschen und Zelt aufbauen und morgen früh einchecken – merci!

Leider hat der Camping keine Getränke zu verkaufen und weil wir mittlerweile echt Durst hatte, sind wir als allererstes noch zum nächsten Supermarkt, der hier zum Glück bis 22 Uhr geöffnet ist, und haben Getränke gebunkert.

Dann zurück zum Camping, Zelt aufgebaut, geduscht und auf Restaurant-Suche gegngen. In der Pizzeria war die Küche bis 22:30 geöffnet und wir um 22:25 vor Ort.

Das war heute ein Höllenritt!

Stats

Streckenlänge 183,5 km / 1.255 hm 
Zeit 12:33 h / Fahrtzeit 9:35 h / Schnitt 19,1
übernachtet auf Camping municipal Le Soleil / Abendessen im „Le Manzio“